Was ich hier nicht mache …

In meinem Tun als PR-Frau in der freien Szene bin ich vielen Kulturjournalist*innen begegnet. Ich habe tiefsten Respekt entwickelt vor der Arbeit dieser Kolleg*innen, deren Aufgabe es ist, sich selbst und die Leserschaft vor dem Schlimmsten nicht zu schonen. Sie werden angerufen, in dunkle Theatersäle gelockt und sind dem, was sie dort zu sehen kriegen völlig ausgeliefert mit all ihrem Detailwissen. Einen Redakteur, dessen Namen ich hier nicht nennen werde (er wird wissen, dass er gemeint ist) bewundere ich besonders für seine Kunst, das Grausame (den in seinen Augen völlig vergurkten Theaterabend) so zu beschreiben, dass selbst ein Verriss von ihm für die Künstler*innen noch eine Ehre ist. Selbst wenn sie sich maßlos darüber ärgern. Ich will hier keine Verrisse schreiben. Nicht weil ich alles gut finde, sondern weil ich mir den Luxus leisten mag, das Schlechte einfach zu verschweigen. Und weil ich für das Schreiben hier nicht mal Zeilenhonorar kassiere, kann ich mir das auch leisten.

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